Grillrezepte sind allgemein beliebt, ich halte die meisten aber für eher unnötig. Das Schöne am Grillen ist gerade, dass es kein Rezept braucht: das Feuer, die Glut machen Gegrilles ganz von alleine anders unerreichbar gut. Ist das Ausgangsprodukt gut, gibt es kein Gewürz, keine Marinade, außer vielleicht Salz, die da etwas Positives beitragen könnten.
Gegrillte Garnelenköpfe samt Anhang
Ein perfektes Beispiel dafür sind gegrillte Garnelen, die einzge Art von Garnelen, die mitunter (nicht immer!) noch besser schmecken als rohe Garnelen. Ich liebe (wie so oft) vor allem ihre die Köpfe: vom Feuer warmer, cremig-rauchiger Garnelenkopfsaft gehört zu den ganz großen kulinarischen Genüssen dieser Welt, was vielleicht auch daran liegt, dass er nicht nur wuchtig nach Krustentier, sondern auch auffallend nach weißer Trüffel schmeckt.
Hätte ich ein edles Fischrestaurant, ich täte eine Pastasauce nur aus gegrilltem Garnelenkopfsaft machen1 und die gehackten Schwänze in Ravioli stopfen, und vielleicht mache ich das eines Tages auch ohne Restaurant. Das wäre dann ein meiner Meinung nach sinnvolles Grillrezept. Bis dahin zuzzle ich sie einfach frisch vom Rost aus. So wirds gemacht:
Gegrillte Garnelen(köpfe) für zwei Personen
1kg gute Garnelen
Kohlen zum Glühen bringen. Garnelen über direkter, hoher Hitze auf beiden Seiten grillen, bis sie schön Farbe genommen haben, etwa drei Minuten auf der ersten und eine bis zwei Minuten auf der zweiten Seite. Von einer Garnele nach der anderen den Kopf abtrennen, mit der Halsseite/der Öffnung voran etwa zu zwei Drittel in den Mund nehmen, herzhaft zubeißen, aussaugen und genießen. Dazwischen gegen den Hunger die Schwänze verspeisen.
In Salerno gibt es ein etwas g’spritztes Lokal, die Pescheria, wo eine ähnliche Garnelenpasta serviert wird. Und die Pasta mit Seeigel dort war eine der besten meines Lebens. Falls Sie in der Gegend sind: schick anziehen und unbedingt probieren.