Fünf gute Dinge, Woche 14
Drei Funde im Zehnten, ein Glas gefrorener Seeigel und ein persisches Kochbuch
3 Brothers
Ich bin vergangene Woche gemeinsam mit Nadim Amin von den superen Centralas zu einer kleinen Bildungsexkursion in den 10. Bezirk aufgebrochen. Ursprünglich, weil ich mich ein wenig im afrikanischen kulinarischen Wien (ein anderes Mal mehr dazu) umschauen wollte, aber weil wir schon mal dort waren, haben wir noch ein paar andere Stationen besucht. Unter anderem den 3 Brothers Asiashop - der bisher tollste Thailaden, der mir in Wien untergekommen ist. Die Auswahl an Kräutern, Gemüsen und frischen Currypasten (!) ist beeindruckend, genauso wie das Angebot an vergorenen Fischprodukten - von edler Shrimppaste, die wirklich nur Garnelen und Salz enthält, bis hin zu vergorenem Gouramy. Direkt neben der U1 Station Troststraße.
Nigerianischer Trockenfischkrapfen im Amen Supermarkt
Über eine Google Suche bin ich auf den Amen Supermarkt gestoßen, einen kleinen, aber ziemlich gut bestückten afrikanischen Laden in der Pernerstorfergasse gleich beim Reumanplatz. Neben ziemlich viel Gewürzen vor allem aus Westafrika (Orima, Cameron Pepper, Suya Spice…) oder Basics wie Palmöl gibt es auch feine frittierte afrikanische Teigtaschen zum gleich genießen und ein gefrorenes Take Away Menü. Der frittierte Trockenfischkrapfen war schon einmal sehr gut, gefrorener Jolof und Pfeffersuppe liegen noch in meinem Tiefkühler.
Scharfe Lammwürste von Österreichische Weiden
Der Viktor Adler Markt ist generell fantastisch, und zwar auch unter der Woche. Was hier an einem Dienstagvormittag im Bauernmarkt-Teil los ist, stellt den Brunnen- oder Karmelitermarkt am Samstag weit in den Schatten (der Naschmarkt ist leider eine nicht ernst zu nehmende Touristenfalle, und selbst der Bauernmarkt am Samstag ist nicht mehr besonders toll).
Im dauerhaften Marktbereich, nahe der Seite an der Favoritenstraße, gibt es einen auf Ziegen und Lamm spezialisierten arabischen Fleischer. Der Stand heißt Österreichische Weiden und wird von einem sehr motivierten, sehr freundlichen jungen Mann betrieben, der sehr gute Lammwürste macht. Mitunter hat er über zehn Varianten im Angebot, etwa mit Pistazien und diversen Gewürzen. Ich war mit den simplen Chiliwürsten sehr zufrieden.
Gefrorener Seeigel bei Gastrofisch Brač
Die Tiefkühlabteilung bei Gastrofisch Brač bietet schon länger das beste Preis Leistungsverhältnis des Geschäfts (die Garnelen! die Sepia!), jetzt ist ein weiteres Highlight dazu gekommen: aktuell gibt es kleine Gläser mit gefrorenen Seeigeln für rund 22 Euro das Glas - genug für ein Seeigelfest für zwei. Die Konsistenz leidet ein wenig unter dem Frieren, aber der Geschmack ist top.
“Food of Life - Ancient Persian and Modern Iranian Cooking”
Der Iran steht schon sehr lange auf meiner unerfüllten kulinarischen Reisewunschliste, dieses Buch ist der beste mir bekannte Ersatz für den Trip. Fantastisch klingende Rezepte (Pfirsichkoresh, Pistaziensuppe, Lamm und Granatapfel Fleischbällchen…), detaillierte Beschreibung von Zutaten, Koch- und Esskulturwissen - schon lange hat mich kein Kochbuch mehr so begeistert. Es ist erstmals 1986 erschienen und ist mittlerweile ein Klassiker geworden - ich habe die 25th Aniversary Ausgabe. Nach dem Fisch in Joghurtsauce mit Walnusskruste plane ich am Wochenende ein persisches BQQ (samt Blog darüber). Die gebundene Ausgabe ist nicht ganz billig, aber jeden Cent wert.
Mapdate: Nach einiger Zeit habe ich auch die Google Maps “Gut essen und trinken in Wien” wieder etwas upgedated. Work in Progress.
6x die Woche gegen Samstag Vormittag ist natürlich ein schlagendes Argument.
Ich bin ein Sauerampfer Fan und sollte den in meiner Beurteilung nicht vergessen. Kajmak habe ich einfach noch nicht gefunden, der wird mich restlos überzeigen.
Hm. Der Viktor-Adler-Markt besser zum Einkaufen als die Samstagsmärkte am Karmelitermarkt und Brunnen/Yppenmarkt? Das Favoritner Angebot ist halt schon sehr eingeschränkt. Viel Fruchtgemüse wie im Supermarkt und das, daß ganze Jahr über. Im Sommer passt das, zu anderen Jaheszeiten mag ich das nicht. Schön sind die Salate, Kräuter und Blumen von den wenigen verbliebenen Wiener Marktgärtnereien. Bio gibts gar nicht und damit auch kein selteneres, saisonales Gemüse wie Krautwerk, die Bioschanze und einige weitere Geheimtipps anbauen. Detailierteres habe ich gerade eben in der fb Gruppe -marktfrisch- geschrieben...