Erbsenliebe
Erbsen sind meistens tiefgekühlt am besten. Nur im Frühling gibt es ein paar Wochen, in denen frische Erbsen ihren gefrorenen Kollegen Konkurrenz machen können - in Österreich meist zwischen Mitte Mai bis Ende Juni, kurz, genau jetzt. Wenn sie gerade ausgereift und erst vor wenigen Stunden geerntet wurden, sind sie frisch göttlich gut: süß und knackig, zart, frisch und voller Leben und Geschmack.
Am allerköstlichsten sind frische Erbsen vielleicht roh aus der Schale genossen, weil sie dann die beste Konsistenz und zum Wohlgeschmack noch die Vorfreude auf das fertige Gericht hinzukommt. Ich tue ihnen dann möglichst wenig an und versuche, sie möglichst puristisch zu servieren, nur mit ein, zwei weiteren Geschmäckern gepaart. Besonders gut steht ihnen übrigens frisch gemahlener schwarzer Pfeffer. Unten zwei meiner Favoriten.
Achtung: Kosten Sie frische Erbsen stets, bevor Sie sie kaufen: zu oft sind sie mehlig und nicht süß genug, um die Arbeit des Schälens wert zu sein. Die wunderbare Bioschanze hat ab dieser Woche welche im Angebot, die ziemlich sicher den Aufwand lohnen.
Erbsen mit frischen Favas, Ricotta und Minze
Favabohnen (auf Deutsch auch unschön Saubohnen) reifen ungefähr zur gleichen Zeit wie Erbsen und harmonieren mit ihnen wunderbar: die Erbse bringt Süße und Frische, die Fava Substanz und frischen Hülsenfruchtcharme. In Italien werden sie im Frühling gern und oft kombiniert.
Favas und Erbsen in kochendem Salzwasser blanchieren: erst die Favas ins Wasser geben, zwei Minuten kochen lassen, dann die Erbsen dazu geben, nochmals aufkochen, 30 Sekunden warten und abgießen. Mit Salz, geriebener Zitronenschale, frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer, reichlich Olivenöl und gehackter Minze und/oder Basilikum mischen und mit frischer Ricotta servieren.
Der Teller neben den Favas/Erbsen ist gefüllt mit wildem Spargel. Auch sehr, sehr gut, in Österreich aber schwer zu bekommen.
Pasta mit Erbsen und gebratenem Prosciutto
Prosciutto in etwas Olivenöl knusprig braten. Währenddessen gut gesalzenes Wasser zum Kochen bringen und die Erbsen darin zwei Minuten blanchieren. Mit einem Sieb herausheben und im gleichen Wasser die Pasta al dente garen.
Nudeln mit Erbsen, Prosciutto, geriebenem Parmesan, frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer und etwas Ricotta (oder einem rohen Eigelb) mischen und sofort servieren.