Wenn Sie derzeit in Wien in einen chinesischen Asiashop gehen, stehen die Chancen gut, dass Ihnen eine Kiste voller Gemüse unterkommt, das in etwa so aussieht:
Auf chinesisch heißt das Ding wōjù, auf Deutsch hört es auf den etwas seltsamen Namen Spargelsalat. Es sieht nicht nur ein wenig aus wie ein ausgeschossener Salat, er ist einer: er gehört zur Familie der Gartensalate, allerdings wird vor allem sein stark verdickter Stängel gegessen, und die zarten Blätter, die an seiner Spitze austreiben. Auf Englisch heißt er wegen seines Äußeren Celtuce, eine Wortmischung aus Sellerie und Lettuce, was es meiner Meinung nach besser trifft als der Spargel-Vergleich.
Vom Salat hat er den mild-grünen, zart bitter milchigen Geschmack, vom Sellerie die sehr knackige Konsistenz, wobei er, anders als der Sellerie, gar nicht fasrig ist, sondern eher ein wenig ins fleischig-üppige geht. Er bleibt knackig und prächtig froschgiftgrün, egal, wie viel er gegart wird, was ihn perfekt zum scharf anbraten macht.
Sein feines Aroma kommt am besten durch, wenn man sich beim Würzen zurückhält: ich brate ihn meist bloß mit etwas Ingwer und würze dann mit einem Hauch Sojasauce und Sesamöl.
Spargelsalat stammt angeblich aus dem Mittelmeerraum, wurde aber erst in China richtig populär. Von dort ist er nun nach Europa zurückgekehrt: Er ist nicht nur regelmäßig in Chinashops zu haben, im Sommer bieten ihn auch die motivierten Menschen von der Bioschanze aus Wiener Anbau an.
Gebratener Spargelsalat
Zuerst muss der Spargelsalat geschält werden: Schneiden Sie seine zarten Blätter an der Spitze ab (unbedingt aufheben, sie sind köstlich!), halbieren ihn längs und schneiden dann senkrecht seine Schale ab. Nun schneiden Sie die geschälten Stängel quer in etwa 2mm dicke Scheiben. Sollte ihr Spargelsalat besonders stattlich sein, können Sie den dicken Teil davor auch noch einmal längs halbieren.
Jetzt müssen Sie ihn nur noch braten. Erdnussöl in einer Pfanne sehr heiß werden lassen, Ingwer kurz darin sautieren, dann Spargelsalatstängel und -blätter zugeben und unter häufigem Rütteln oder Rühren braten, bis er überall ein wenig Farbe genommen hat. Von der Hitze nehmen, etwas Sojasauce und geröstetes Sesamöl einrühren und mit Reis und ein paar anderen chinesischen Gerichten genießen.
Welche Asiamärkte in Wien kannst du empfehlen?
Ich war diese Woche zwei mal auf der Suche bei den üblichen Verdächtigen entlang der rechten Wienzeile/ des Naschmarkts (Lili Markt, Asia Market, Sino Asia Shop, Chao Yang)
und konnte dieses schöne Gemüse nirgendwo finden.