Fünf gute Dinge, Woche 46
Zitrusraritäten, die erfreulichste Restauranteröffnung seit den Centralas, ein Marktfrühstück, eine chinesische Wintersuppe und ein erstaunlicher Welschriesling
Zitrusraritäten in der Casa Caria
Fast 500 Zitrussorten baut Vicente Todoli, der ehemalige Direktor der Tate Modern, in seinem Garten in Spanien an, einmal im Jahr, wenn viele vollreif sind, wird geerntet. Einen Teil der Ernte, ungefähr 40 verschiedene Sorten, gibt es aktuell in der Casa Caria in der Lindengasse zu kaufen. Das Geschäft ähnelt daher gerade einem Zitrusmuseum: ausgestellt sind seltene Orangen und Grapefruits, sechs oder mehr verschiedene Cedri und einige echten Exoten wie eine Limequat, einer Mischung aus Kumquat und Limette, die “doppelblutigen Meyer Zitrone”, die aussieht, wie eine kleine Blutorange mit roten Streifen, oder der Rubinmandarine, deren Fruchtfleischfarbe dem Namen alle Ehre macht. Viele davon können auch vor Ort gekostet werden, und es ist ein großes Vergnügen.
Meine Favoriten bei unserer Verkostung: “Fortunella Maxima”, eine enorme Kumquat mit umwerfend aromatischer Schale und gezähmter Säure, “Lemonade”, eine Zirone, die tatsächlich wie richtig gute Limonade schmeckt, meine Tochter konnte von der Tangelo “Wekiwa” nicht genug bekommen, die wie eine süße, saftige Grapefruit schmeckt. Die Raritäten kosten mindestens 33 Euro das Kilo (manche mehr), aber eine solche Chance gibt es nur hin und wieder. Ich habe das letzte mal hier so viel Zitrusspaß gehabt.