Warum Fake Meat, plus ein Preisvergleich
Posting-Highlights von der Fleischersatzproduktverkostung
Es scheint, dass es sehr viele Menschen gibt, die nicht verstehen, warum sehr viele andere Menschen Fake Meat Produkte kaufen. Hier ein paar schöne Antworten aus dem Forum.
User “AlexH”
Wichtiges, das Fleischfresser nicht begreifen
... damit meine ich vor allem jene Verbohrten, die stets mit Schaum vor dem Mund wettern, dass "Fleisch nachzuahmen Schwachsinn ist".
Schon mal dran gedacht, dass viele Rezepte fleischbasiert sind? Und man mit Fleischersatz daher weit flexibler ist?
Und dass es Leuten, die Fleischersatz essen, es nicht um Ersatz von Fleischgeschmack geht, sondern Dinge wie Proteine, Kalorien, Textur und auch Abwechslung im Geschmack als Ergänzung zu diversem Gemüse/Getreide.
Aber wahrscheinlich haben sie Angst sie könnten irgendwann kein Fleisch mehr kaufen, wenn zu viele keines mehr essen. Als ob das je passieren würde...
User “puzzled”:
Weil es um das Konzept geht.
Das Konzept eines Burgerpattys, einer Wurst, Faschiertem, Geschnetzelten, etc...
Ich mag vom Konzept her Burger, Fleischlaberl, Boeuf Stroganoff...
Und wenn ich ab und zu sowas esse verwende ich eben Fleischersatzprodukte, um halt diese Speisen originalgetreu nachbauen zu können.
Da ist nichts krampfhaftes dabei, ob ich jetzt eine Kaskrainer aus Fleisch oder aus Fleischersatz auf den Griller hau ist gleich ungesund :p
Grillen macht halt Spaß.
Nochmal “puzzled” (generell ein sehr besonnener Mensch, wie mir scheint):
Nichts ist an Gemüse geschmacklich schlecht, das sagt ja auch niemand und das hat mit der Thematik auch nichts zu tun.
Ich freue mich eben wenn ich bei einem Grillgelage auch ein würstel- oder cevapciciähnliches Dingens auf den Grill hauen kann. Ich habe sowas früher gerne gegessen und möchte die Erfahrung auch jetzt nicht missen - warum auch, wenn es mir moderne Lebensmitteltechnologie ermöglicht?
Deswegen finde ich ja Gemüse nicht schlecht oder schlechter. Genau so esse ich ein reines Gemüse- oder Bohnenpatty zum Burger wie ich eben auch einen Fleischersatznachbau ab und zu gerne mag, einfach wegen Geschmack und Konsistenz. Warum sollte ich denn krampfhaft auf sowas verzichten obwohl es mir möglich sowas zu haben?
Ich bin ja kein mich selbst kasteiender und auf weltliche Genüsse verzichtender Katholik oder so ;)
Und User “Number Seven” mit einem Gegenangriff:
Wieso presst man Fleisch in Wurstform und macht Dinosaurierförmige Huhnernuggets. Selbe Frage eigentlich, man kann durchaus darüber diskutieren wie gut bzw. schlecht hoch verarbeitete Produkte sind, aber ob die jetzt aus Fleisch bestehen oder aus Erbsenprotein ist doch egal.
Der Preis
Einige User haben einen fehlenden Preisvergleich bemäkelt, und haben völlig recht, ich hab es schlicht vergessen. Kurz: Die Preise variieren ein wenig je nach Produzenten, aber generell ist Fake Meat richtig teuer. Bei Gurkerl.at, wo wir viele Produkte gekauft haben, kostet Beyond Meat 22,05/kg, Rebel Meat hingegen, der zur Hälfte aus Fleisch besteht, kommt auf 18,14. Der exzellente Wagyuburger kostet mit 32,20/kg nur ein bisserl mehr als die Insektenpatties mit 24,95/kg oder das Hermann Bio Faschierte für 25,27. Iglo Green Cuisine fällt auch beim Preis angenehm auf (knapp unter 20 Euro das Kilo), noch günstiger ist Garden Gourmet mit 17,21, aber auch die können nciht mit ganz klassischem Bio Rindsfaschiertem für 14,23 mithalten - geschweige denn mit Supermarktware wie Hofsstäder für 8,98.
Ein paar Tips
Für einen konstruktiven Abschluss: Der vielzitierte Puzzled und einge andere User schwärmen von den veganen Fischstäbchen und Hühnernuggets vom Hofer. “Puzzled”:
Die Fischstäbchen vom Hofer sind ein lebensmitteltechnologischer Wahnsinn - im positiven Sinne.
Jahren hatte ich darauf gewartet wieder Fischstäbchen mit Erdäpfelpüree essen zu können, ich konnte anfangs gar nicht glauben wie unglaublich ähnlich der Nachbau vom Hofer "echten" Formfischstäbchen sind.
Und User “erwin.haas” bringt noch einen Rezepttip für selbstgemachte Patties:
Als ehemaliger Koch und durchaus leidenschaftlicher Fleischesser hab ich mich in den letzten Jahren öfter an der Erstellung von vegetarischen (Das lag am Käse, sonst wären sie vegan) Burgerpatties versucht.
Einzig eine Kombi aus gequiltem 1/3 Quinoa, 1/3 mit der Gabel zerquetschten rote Bohnen, 1/3 kleingeschnittenen Röstzwiebel mit etwas Stärkebindung und unter Einsatz von Knoblauch, Mayoran, Thymian, etwas gemahlenem Kümmel und gestoßenen Pfeffer haben ein kulinarisch wirklich einwandfreies Ergebnis gebracht.